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Wochenfluss

Wochenfluss – wie lange, Blutverlust und Heilung

Hach, war das schön! Während der Schwangerschaft musstest du dich nicht mit deiner Periode herumärgern – weder mit Binden, noch mit Tampons, noch mit Regelschmerzen. Leider bleibt das nicht immer so, aber meistens lässt uns die Natur noch etwas Zeit zum durchatmen. Der Wochenfluss ist vermutlich etwas, worüber du nicht so gerne sprichst – trotzdem ist er sehr wichtig. Weshalb das so ist und was einen guten Wochenfluss ausmacht, darfst du in diesem Blog erfahren. 

Was ist der Wochenfluss und wie lange dauert er?

Sobald dein Baby auf der Welt ist und sich die Plazenta abgelöst hat, bleibt in deiner Gebärmutter eine ca. 12 cm große Wunde zurück. Aus dieser fließen ca. sechs Wochen lang sogenannte Lochien, umgangssprachlich Wochenfluss genannt. Der Wochenfluss hält so lange an, bis die Wunde vollständig verheilt ist. Das kann, je nach Entbindungsart, bis zu sechs Wochen andauern. Farbe und Beschaffenheit des Wochenflusses ändern sich mit dem Stadium der Heilung. Anfangs ist der Wochenfluss blutig rot, wie bei einer frisch blutenden Wunde, was ja auch der Fall ist. Danach wechselt er ins Bräunliche, über Gelb bis hin zu Weiß bis er langsam versiegt. Die Dauer und Stärke des Wochenflusses ist von Frau zu Frau verschieden und hängt auch vom Entbindungsmodus ab.

Heilungsprozess nach der Geburt

Der Wochenfluss ist Teil eines ziemlich ausgeklügelten Heilungsprogramms deines Körpers. Als erstes muss die Blutung der Wunde in deiner Gebärmutter gestoppt werden. Durch lang anhaltende Kontraktionen deiner Gebärmutter werden die Blutbahnen verstopft. Danach unterstützen die sogenannten Nachwehen, dass sich deine Gebärmutter immer weiter zusammenzieht bis sie ihre ursprüngliche Größe erreicht hat. In manchen Fällen können die Nachwehen ganz schön schmerzhaft sein. Üblicherweise treten die Nachwehen dann auf, wenn du z.B. dein Baby an deine Brust legst und es zu saugen beginnt, dadurch gleichzeitig deine Rückbildung der Gebärmutter unterstützt wird, dass ist doch super oder?

Blutverlust im Wochenfluss

Im Laufe deines Wochenflusses kannst du bis zu 500 ml Blut verlieren. Zum Vergleich: bei der normalen Periode sind es zwischen 50-80 ml. Hab jetzt aber keine Angst, die verhältnismäßig große Blutmenge ist völlig normal. Wie gesagt, es ist ein gut durchdachtes Heilprogramm, das jede Frau nach der Geburt durchläuft. Häufig ist es auch so, dass die Mütter gerade in der Anfangszeit des Wochenbettes viel liegen. Durch das Liegen sammelt sich in der Scheide das Blut und verklumpt. Beim nächsten Toilettengang rutscht dieses angesammelte Blut in Klümpchen raus, das ist eine ganz normale und gesunde Reaktion deines Körpers. Achte gerade beim Wochenfluss auf eine gute Hygiene, da sich gerne Keime ansiedeln, welche im schlimmsten Fall zum Kindbettfieber führen können.

Solltest du einen Kaiserschnitt gehabt haben, ist es häufig so, dass der Wochenfluss eher kürzer und schwächer ist. Ein wichtiges Merkmal des Wochenflusses ist, dass er gleichmäßig läuft und allmählich endet. Einen plötzlichen Blutungsstopp solltest du unbedingt mit deinem Gynäkologen oder deiner Hebamme besprechen und abchecken lassen. Er könnte nämlich auf einen Stau des Wochenflusses hindeuten, welcher unbehandelt gefährlich und schmerzhaft sein kann. Auch der Geruch des Wochenflusses ist ein wichtiger Hinweis darauf, wie die Heilung vorangeht. Ist er Wochenfluss nahezu geruchslos oder riecht leicht süßlich, ist alles in bester Ordnung. Stellst du dagegen einen strengen, durchdringenden Geruch fest, so könnte es ein Anzeichen auf eine Entzündung oder Infektion sein, die du dringend ärztlich abklären lassen solltest.

Komplikationen

Wie du schon weißt, ist die Heilung ein Prozess. Das heißt: der Wochenfluss sollte sich langsam verändern und langsam weniger werden. Beim Wochenfluss sollten regelmäßig Blut, Bakterien und Wundsekret aus deinem Körper gespült werden. Wenn der Wochenfluss abrupt endet, solltest du also wachsam sein. Kontaktiere bei folgenden Situationen bitte unbedingt deine Hebamme und deinen Arzt:

Stillen und Menstruation

Stillen hat einen direkten Einfluss auf die Menstruation. Voll stillende Mütter, die ihr Kind mindestens sechsmal täglich stillen, erleben oft eine längere Pause der Menstruation. Auch wenn die Periode zurückkehrt, können das Stillen und die Menstruation problemlos parallel laufen. Allerdings können während der Menstruation die Brustwarzen empfindlicher sein und sich der Geschmack der Milch leicht verändern.

Kann man den Wochenfluss anregen bzw. unterstützen?

Ja, das geht. Lege dich dafür täglich ein- bis zweimal für 20-30 Min. auf den Bauch und schiebe ein kleines, dünnes Kissen zwischen Schambein und Nabel. Achte darauf, dass deine Blase leer ist. Diese Position regt den Wochenfluss an und fördert die Rückbildung der Gebärmutter.

Gehe unbedingt vor dem Stillen auf die Toilette, da durch das Saugen des Kindes an der Brust das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird, welches die Gebärmutter aktiviert.

Auch eine Bauchmassage (z.B. von eurem Partner) mit einem speziellen Wochenbett Pflegeöl kann wahre Wunder wirken und fördert den Wochenfluss sowie die Regeneration der Gebärmutter. Massiere dazu mit der flachen Hand im Uhrzeigersinn rund um den Bauchnabel herum.

Wenn du Teetrinkerin bist, kannst du dir eine Mischung aus Hirtentäschel, Frauenmantel und Melisse machen, diese Kombi regt die Arbeit der Gebärmutter gut an. Trinke 2 Tassen pro Tag und lasse ihn 10 Min. ziehen.

Eine weitere Möglichkeit ist auch ein warmes Fußbad mit Senfmehl, dieses kann Wunder bewirken. Füße danach unbedingt mit klarem Wasser nachspülen und auf keinem Fall damit an die Augen kommen!

Fragen und Mythen zum Wochenfluss

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