Geburtshaus

Geburtsort – Geburtshaus

„Wo wirst du entbinden?“ – kannst du dir eine Geburt im Geburtshaus vorstellen? Diese Frage wurde dir sicherlich früher gestellt bevor du dir darüber selbst im Klaren warst. Das ist bei den meisten Schwangeren der Fall. Häufig spielen neben den eigenen Ideologien und Vorlieben auch gesellschaftliche Vorurteile mit rein. Liebe Mami, der dritte Blog der Reihe „Geburtsorte“ erwartet dich heute. Vielleicht schreckt dich der Gedanke an ein steriles Krankenhaus ab? Vielleicht möchtest du nicht in deinen eigenen vier Wänden gebären? Der Hebammenkreißsaal https://www.onlinehebamme.de/mamaratgeber/wissenswertes-fur-die-geburt/geburtsorte-hebammenkrei%C3%9Fsaal war schon voll… und was jetzt? Lass doch mal die Idee

Geburtshaus

…auf dich wirken. Was genau diesen Geburtsort besonders macht, verrate ich dir jetzt. 

Per Definition ist ein Geburtshaus ein außerklinischer Ort, der von Hebammen geführt und geleitet wird. Mutter und Kind wird eine intime Geburt ermöglicht, eine wohnliche Umgebung und angenehme Atmosphäre schaffen Vertrauen. In den meisten Fällen geht es in den Geburtshäusern weit ruhiger und entspannter zu als im Krankenhaus. Sicherheiten hast du in beiden Fällen: im Krankenhaus hast du die medizinische Sicherheit, im Geburtshaus die emotionale Sicherheit. Geburtshäuser ermöglichen es den Frauen die Geburt selbst zu gestalten, ohne im eigenen Schlafzimmer entbinden zu müssen (was im Übrigen mitunter einer der umstrittensten Geburtsorte bei der Hausgeburt ist). Wenn du dich für das Geburtshaus entschieden hast und die Geburt beginnt, unterstützt dich eine Hebamme, die du im Vorfeld kennen lernen konntest.

Derzeit gibt es circa 80 Geburtshäuser in Deutschland. Ob sich eines in deiner Nähe befindet, findest du hier: https://www.hebammenverband.de/familie/geburtshaeuser/.

Alles rund um die Geburt im Geburtshaus:

Im Geburtshaus entbinden die meisten Frauen ambulant. Außerdem gewährleisten die Geburtshäuser mittels einer begrenzten Anzahl an Frauen pro Monat eine 1:1-Betreuung während der Geburt. Die Schwangeren können während der Geburt auf unterschiedliche, natürliche Hilfsmittel wie Gebärhocker oder Geburtswannen zurückgreifen. Eine PDA, andere schmerzbetäubende medizinische Mittel oder einen Operationssaal gibt es nicht, in der Regel ist auch kein Arzt anwesend.

Meist betreut eine Hebamme die Gebärende und den Geburtsprozess und kann im Falle einer Komplikation eine weitere Hebamme hinzuholen, die wiederum (falls nötig) einen Arzt kontaktieren kann.

Wünschen die Eltern die Anwesenheit eines Arztes, so kann es in manchen Geburtshäusern arrangiert werden. Viele Geburtshäuser arbeiten eng mit einer Klinik zusammen, so dass im Falle einer Komplikation eine medizinische Versorgung geholt werden kann.

Geht es Mutter und Baby gut, so darf die frisch gebackene Familie das Geburtshaus ein paar Stunden nach der Entbindung verlassen. In manchen Geburtshäusern finden sich auch Wochenbettstationen, in denen sich Mutter und Kind nach der Geburt erholen können und betreut werden.

Für wen ist das Geburtshaus geeignet?

Die Schwangere und das Ungeborene müssen ein paar Voraussetzungen erfüllen, um eine möglichst natürliche Geburt durchführen zu können:

  1. Ein unkomplizierter Schwangerschaftsverlauf
  2. Ein gesundes Kind im Mutterleib in guter Geburtslage
  3. Keine Vorerkrankungen der Mutter, wie Schwangerschaftsdiabetes, Gerinnungsstörungen, Bluthochdruck, Schwangerschaftsvergiftungen, HELLP-Syndrom etc.
  4. Keine Mehrlingsschwangerschaft

Wieviel kostet eine Geburt im Geburtshaus?

In aller Regel bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Hebammenleistungen im Geburtshaus vollständig. Es kann jedoch trotzdem sein, dass du für die Kosten der Rufbereitschaft der Hebamme aufkommen musst. Die Hebammen berechnen für den geblockten Zeitraum um den errechneten Entbindungstermin einen Betrag zwischen 300 und 1000 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich anteilig (250-300 Euro) daran, der Rest wird von den Eltern übernommen.

Informiere dich am besten bei deiner Krankenkasse über die genauen Bedingungen. Auch wenn du beispielsweise privat versichert bist, kann es Abweichungen geben.

Welche Angebote gibt es im Geburtshaus noch?

Das ist natürlich in jedem Geburtshaus anders. Das Angebot ist aber oft vielfältig und es findet sich für viele Mütter etwas, das die Herzen höher schlagen lässt. Die Betreuung geht nämlich weit über die eigentliche Entbindung hinaus.

So gibt es z.B. zur Vorbereitung Informationsveranstaltungen und Erste-Hilfe-Kurse für Eltern. Aber auch Schwangerschaftsyoga oder Geburtsvorbereitungskurse werden manchmal angeboten. Es gibt die Möglichkeit einer Hebamme, die die Schwangerschaftsvorsorge und die Nachbetreuung im Wochenbett erbringt. Manche Geburtshäuser bieten auch Stilltreffs und Rückbildungskurse an.

Liebe Mami, wie du siehst, gibt es jede Menge Fakten, die ein Geburtshaus zu einem besonderen Geburtsort machen können. Lass dir Zeit und gehe in dich, um für dich eine Entscheidung zu treffen. Alles Gute dabei!

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