Phasen der Geburt – Was dich erwartet und wie du dich darauf vorbereiten kannst
Die Geburt ist ein einzigartiger Moment voller Spannung, Vorfreude, aber auch Unsicherheit. Viele werdende Mütter fragen sich, wie der Ablauf genau aussieht und wie sie die verschiedenen Phasen der Geburt erleben werden. Wenn du weißt, was dich erwartet, kannst du vielleicht einen Teil deiner Sorgen loslassen und auf die Stärke vertrauen, die dein Körper in jeder einzelnen Phase entfaltet.
Die Phasen der Geburt verstehen – Ein natürlicher Ablauf in drei Schritten
Eine Geburt verläuft in drei Hauptphasen, die jeweils ihren eigenen Zweck haben. In der Eröffnungsphase bereitet sich dein Körper vor, in der Austreibungsphase kommt dein Baby zur Welt, und in der Nachgeburtsphase wird die Plazenta geboren. Die Gute Nachricht zuerst: Millionen von Frauen haben diese (auch schwierigen) Phasen durchlebt und gemeistert. Also schaffst du das auch! Doch was erwartet dich auf dieser Reise und worauf du achten solltest.
Die Eröffnungsphase: Dein Körper nimmt langsam Fahrt auf
Die Eröffnungsphase ist oft die längste und beinhaltet viele kleine Schritte, die deinen Körper Stück für Stück auf die Geburt vorbereiten. Sie lässt sich in die Latenz-, die aktive und die Übergangsphase unterteilen. Diese Zeit bringt viele Veränderungen, und es ist normal, dass auch deine Gefühle dabei Achterbahn fahren.
- Latenzphase: Die ersten Wehen setzen ein, sind aber oft noch unregelmäßig und gut zu veratmen. In dieser Phase kann es hilfreich sein, zuhause zu bleiben und dir Ruhe und Geborgenheit zu gönnen. Wenn du kannst, lass es einfach geschehen. Manche Frauen erleben diese Phase in wenigen Stunden, bei anderen kann sie ein oder zwei Tage dauern – und das ist völlig in Ordnung.
- Aktive Phase: Die Wehen werden kräftiger und regelmäßiger, und der Muttermund öffnet sich weiter. Viele Frauen spüren hier ein Bedürfnis nach Rückzug und möchten sich auf die Geburtsarbeit konzentrieren. Falls du dir unsicher bist, wann es Zeit ist, in die Klinik zu gehen, tausche dich gern mit deiner Hebamme aus. Ihre Unterstützung kann dir in dieser intensiveren Phase viel Sicherheit geben.
- Übergangsphase: Jetzt ist dein Muttermund fast vollständig geöffnet und es wird noch intensiver. Dein Körper arbeitet mit Hochdruck, um dein Baby auf die nächste Phase vorzubereiten. Es ist normal, dass hier die Emotionen überkochen – vielleicht verspürst du Kraft, aber auch Erschöpfung oder Frustration. All diese Gefühle sind ganz natürlich.
Die Austreibungsphase: Jetzt kommt dein Baby zur Welt
Hier beginnt der Moment, auf den du so lange gewartet hast – die Austreibungsphase, in der dein Baby geboren wird. Dein Körper übernimmt dabei viel Arbeit und leitet die Presswehen ein, die das Baby durch den Geburtskanal bringen.
- Presswehen: Viele Frauen empfinden diesen Teil der Geburt als sehr kraftvoll. Hier ist es wichtig, auf deinen Körper zu hören und die Unterstützung deiner Hebamme anzunehmen. Sie hilft dir, die Wehen bestmöglich zu nutzen und dein Baby sicher durch den Geburtskanal zu bringen.
- Der Kopf und die Schultern des Babys: Dein Baby nähert sich Schritt für Schritt. Sobald der Kopf geboren ist, folgen die Schultern und das restliche Köpfchen. Manche Hebammen drehen das Baby sanft, um es ihm leichter zu machen.
- Der erste Schrei und Hautkontakt: Sobald dein Baby geboren ist, wird es dir meistens direkt auf die Brust gelegt. Das ist ein wunderbarer Moment für euch beide, um Hautkontakt zu genießen und euch zum ersten Mal „Hallo“ zu sagen. Deine ganze Reise hat nun einen neuen Anfang gefunden.
Die Nachgeburtsphase: Die Geburt der Plazenta
Auch nach der Geburt des Babys ist der Prozess noch nicht ganz abgeschlossen. In der Nachgeburtsphase wird die Plazenta geboren, was in der Regel etwa 10–30 Minuten dauert.
- Austritt der Plazenta: Eine letzte, leichtere Wehenwelle sorgt dafür, dass sich die Plazenta löst. Oftmals wird diese Phase kaum noch wahrgenommen, da der Fokus jetzt auf deinem Baby liegt.
- Nachsorge: Nach der Geburt der Plazenta wird der Geburtskanal kontrolliert, um sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten. Deine Hebamme oder dein Arzt kümmern sich darum, dass alles in Ordnung ist, und unterstützen dich bei den ersten Schritten ins Wochenbett.
Wichtige Tipps, um Phasen der Geburt gut zu meistern
- Vertrau deinem Körper: Dein Körper ist stark und genau dafür gemacht. Jede Wehe bringt dich einen Schritt näher zu deinem Baby.
- Sorge für Geborgenheit: Eine ruhige, unterstützende Umgebung kann helfen, dass du dich in jeder Phase sicher fühlst. Vertraue auf deine Begleitung und teile offen, was du brauchst.
- Bleib in Bewegung, wenn es sich gut anfühlt: Ob sanftes Gehen, Positionswechsel oder sich an den Händen halten – es gibt viele Möglichkeiten, die Wehen durch Bewegung zu unterstützen. Lass dich dabei ruhig von deiner Hebamme leiten.
Egal, was die Geburt mit sich bringt – dein Körper und du sind ein eingespieltes Team. Indem du die einzelnen Phasen kennst, kannst du den Ablauf vielleicht ein bisschen gelassener angehen und dich auf die kleinen, kraftvollen Momente freuen, die diesen Weg so besonders machen.
Persönlich würde ich jeder Familie empfehlen in jeder Phase versuchen ruhig zu bleiben und den Stress-Level möglichst gering zu halten. Natürlich wünscht man sich dass vieles schneller geht aber ich vergleiche es oft mit dem erklimmen eines Gipfels und jede Wehe bringt uns ein Stück weiter auf den Gipfel. Höre auf deinen Körper und hab vertrauen in dich selbst.
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