Magnesium Schwangerschaft

Wie Magnesium Ihre Schwangerschaft positiv beeinflussen kann

Nächtliche Wadenkrämpfe, Schlaflosigkeit und andauernde Erschöpfung – diese verbreiteten Beschwerden in der Schwangerschaft sind uns bestens vertraut. Was viele nicht wissen: Magnesium hat eine wesentliche Bedeutung für all diese Symptome. Wir haben häufig die Beobachtung gemacht, dass etwa 75% der werdenden Mütter zu wenig Magnesium aufnehmen.

Das kann nicht nur ziemlich unangenehm sein, sondern auch die Entwicklung Ihres Babys beeinflussen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten können, um sicher und gut versorgt durch diese Zeit zu kommen.

Magnesium als Schlüssel für eine gesunde Schwangerschaft

Wir wissen, dass Magnesium ein echtes Allroundtalent in unserem Körper darstellt. Als Mineralstoff ist es an über 600 Stoffwechselvorgängen beteiligt, was seine zentrale Bedeutung für eine gesunde Schwangerschaft hervorhebt.

Grundlegende Funktionen verstehen

In unserer täglichen Beratungspraxis erklären wir werdenden Müttern, dass Magnesium nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihr ungeborenes Kind unverzichtbar ist. Der Mineralstoff fördert die Zellteilung, hilft beim Aufbau von Proteinen und unterstützt die normale Muskelfunktion. Besonders beeindruckend zu wissen ist, dass die Knochendichte des Kindes bis ins Teenageralter von einer guten Magnesiumversorgung im Mutterleib profitiert.

Täglicher Bedarf in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft steigt unser Magnesiumbedarf leicht an. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Schwangeren eine tägliche Aufnahme von 310 mg Magnesium. Neuere wissenschaftliche Arbeiten gehen sogar von einem höheren Bedarf von 360 bis 400 mg täglich aus.

Persönliche Risikofaktoren erkennen

Anzeichen, mit denen Ihr Körper auf einen Magnesiummangel hinweist:

Wir sollten besonders achtsam sein, wenn in der Frühschwangerschaft häufiges Erbrechen auftritt, da dies zu einem erhöhten Verlust von Magnesium führt. Hormonelle Veränderungen führen ebenfalls dazu, dass vermehrt Magnesium über den Urin verloren geht.

Wir richten ein besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von Komplikationen während der Schwangerschaft. Studien haben einen Zusammenhang zwischen Magnesiummangel und dem Risiko für Präeklampsie nachgewiesen. Bei vorzeitigen Wehen oder diagnostizierter Präeklampsie wird häufig eine hochdosierte Magnesiumtherapie im Krankenhaus durchgeführt.

Praktische Ernährungsstrategien im Alltag

Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zur optimalen Magnesiumversorgung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dies ganz praktisch in Ihren Alltag integrieren können.

Magnesiumreiche Rezeptideen

Wir empfehlen, sich an den magnesiumreichsten Lebensmitteln zu orientieren. Hier sind einige Spitzenreiter (pro 100g):

LebensmittelMagnesiumgehalt
Kürbiskerne402 mg](https://www.vigeovit.com/wissen/magazin/magnesium-in-der-schwangerschaft-unser-umfassender-ratgeber)
Sonnenblumenkerne387 mg
Mandeln270 mg
Cashewnüsse252 mg
Haferflocken135 mg

Ein ideales Frühstück wäre beispielsweise ein Müsli aus Haferflocken, angereichert mit Kürbiskernen, Mandeln und einer Banane. Zum Mittagessen schlagen wir vor, grünes Gemüse wie Spinat oder Brokkoli zusammen mit Vollkornreis zu servieren.

Clever kombinieren für bessere Aufnahme

Wir haben festgestellt, dass die richtige Kombination von Lebensmitteln entscheidend für die Magnesiumaufnahme ist. Besonders wichtig zu wissen:

Vorteilhafte Kombinationen:

Beim Konsum von Eisenpräparaten ist es wichtig, einen zeitlichen Abstand von 2-3 Stunden zu magnesiumhaltigen Mahlzeiten einzuhalten, da sich beide Mineralstoffe bei der Aufnahme gegenseitig beeinflussen können. 

Einfache Mahlzeitenplanung

Es wird empfohlen, den Tagesbedarf von 310 mg Magnesium auf verschiedene Mahlzeiten aufzuteilen. Ein Tagesplan könnte z.B so aussehen:

Frühstück: Vollkornbrot mit Nüssen und Samen 

Zwischenmahlzeit: Eine Handvoll Mandeln oder Kürbiskerne 

Mittagessen: Grünes Gemüse mit Hülsenfrüchten

Nachmittag: Banane mit Joghurt 

Abendessen: Vollkornreis mit Brokkoli

Besonders praktisch: Magnesiumreiches Mineralwasser kann über den Tag verteilt getrunken werden. Als magnesiumhaltig gilt ein Mineralwasser ab 50 mg/l.

Für stressige Tage raten wir, ein paar Mahlzeiten vorzukochen. Hülsenfrüchte wie Kichererbsen oder Linsen eignen sich hervorragend zum Vorkochen und können mit unterschiedlichen Gemüsesorten kombiniert werden. 

In unserer langjährigen Erfahrung mit Schwangeren haben wir festgestellt, dass neben der richtigen Ernährung auch andere natürliche Ansätze die Magnesiumaufnahme verbessern können. Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie wir dies erreichen können.

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Entspannungstechniken nutzen

Wir wissen, dass Magnesium eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem hat und zur Stressreduktion beiträgt. Entspannungstechniken können die Magnesiumaufnahme unterstützen und gleichzeitig die Schlafqualität verbessern. 

Besonders effektiv hier sind:

TechnikVorteile
AtemübungenBeruhigt das Nervensystem
MeditationReduziert Cortisol-Produktion
Warmes BadFördert Muskelentspannung
Progressive MuskelentspannungLöst Verspannungen

Bewegung und Sport

Wir empfehlen regelmäßige Bewegung, da sie nachweislich positive Effekte auf die Schwangerschaft hat. Studien der Sporthochschule Köln zeigen, dass aktive Schwangere weniger Schmerzmittel benötigen und weniger Komplikationen bei der Geburt haben.

Vorschläge für Aktivitäten:

Wichtig: Eine Stunde Bewegung pro Tag ist optimal, aber bleiben Sie dabei immer in Ihrer Wohlfühlzone und machen Sie Pausen, sobald Sie erste Anzeichen von Müdigkeit  spüren.

Stressreduktion im Alltag

Stress steigert den bedarf an Magnesium. Wir haben beobachtet, dass ein ausgeglichene Magnesium Einnahme wesentlich für die Schlafqualität und die Regulierung des Stresshormons Cortisol ist.

Unsere nützlichen Tipps zur Stressreduktion:

Die Verbindung dieser Tipps unterstützt nicht nur die Magnesiumaufnahme, sondern verbessert auch das allgemeine Wohlbefinden. Besonders wichtig: Ein gelassener Zustand wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Kindes aus.

Magnesium in verschiedenen Schwangerschaftsphasen

Wie sich der Bedarf an Magnesium in der Schwangerschaft verändert. Lassen Sie uns zusammen die unterschiedlichen Phasen durchgehen und begreifen, worauf wir besonders Acht geben sollten. 

Bedeutung im ersten Trimester

In den ersten Wochen der Schwangerschaft sehen wir häufig, dass durch starke Schwangerschaftsübelkeit mit Erbrechen ein erhöhter Verlust von Magnesium entstehen kann. In dieser Phase ist es wichtig besonders wachsam zu sein, denn der Körper scheidet aufgrund hormoneller Veränderungen etwa 25% mehr Magnesium über die Nieren aus.

TrimesterBesondere HerausforderungenEmpfohlene Maßnahmen
ErstesÜbelkeit & ErbrechenKleine, häufige Mahlzeiten
ZweitesErhöhter Bedarf für EntwicklungGezielte Supplementierung
DrittesEinlagerung beim BabyErhöhte Aufnahme

Anpassungen im zweiten Trimester

Im Verlauf der Schwangerschaft erhöht sich der Magnesiumbedarf weiter. Wir beobachten, dass es spätestens ab der zweiten Schwangerschaftshälfte schwieriger wird, den täglichen Magnesiumhaushalt allein über die Nahrung zu decken. 

Der Grund: Das ungeborene Kind benötigt nun mehr Magnesium für:

Besonderheiten im dritten Trimester

Im letzten Schwangerschaftsdrittel steigt der bedarf an Magnesium am nächsten an. Es ist bekannt, dass das Ungeborene in dieser Phase täglich bis zu 7 mg Magnesium speichert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in dieser Zeit eine tägliche Aufnahme von 310-350 mg.

Besonders bedeutend ist die Beobachtung möglicher Warnsignale in dieser Phase:

In bestimmten Situationen, insbesondere bei der Diagnose einer Präeklampsie, verwenden wir Magnesium in erhöhten Dosen. Dies erfolgt jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht und mit regelmäßigen Kontrollen. Wir raten unseren schwangeren Frauen, den Magnesiumgehalt regelmäßig durch Bluttests kontrollieren zu lassen. Der optimale Magnesiumspiegel im Blut sollte zwischen 0,85 mmol/l und 1,10 mmol/l sein.

Selbsthilfe bei magnesiumbedingten Beschwerden

Sofortmaßnahmen bei Krämpfen

Bei plötzlich eintretenden Wadenkrämpfen, die vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft häufig sind, raten wir zu diesen sofortigen Maßnahmen:

MaßnahmeDurchführungWirkung
DehnungBein durchstrecken, Fußspitze zum Körper ziehenLöst Verkrampfung
MassageSanfte Massage der betroffenen WadeFördert Durchblutung
BewegungVorsichtiges UmhergehenAktiviert Muskulatur
WärmeWarmer Umschlag oder WärmflascheEntspannt Muskulatur

Naturheilkundliche Anwendungen

Besonders empfehlenswert hier sind:

Bei der Anwendung von Magnesiumöl haben wir festgestellt, dass es besonders effektiv ist, wenn es direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Die Absorption über die Haut kann die Muskelentspannung unterstützen.

Wann zum Arzt gehen?

In unserer Praxis wissen wir, dass bestimmte Zeichen sofort einen Arzt besuch erfordern. Wir raten dringend, diese Symptomen nicht zu ignorieren und einen Termin in der Arztpraxis zu vereinbaren, falls vorhanden:

Eine besondere Vorsicht ist in Fall von schwerem und länger anhaltendem Magnesiummangel geboten, da es zu einer verzögerten Entwicklung des Babys oder sogar vorzeitigen Wehen kommen kann. In der klinischen Praxis verwendet man hochdosierte Magnesiumdosen bei starkem Bluthochdruck oder Anzeichen einer Präeklampsie. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn der Arzt zustimmt. Es ist erwähnenswert, dass die Nebenwirkungen einer Magnesiumsupplementierung in der Regel mild sind und durch gleichmäßige Einnahme während des Tages beseitigt werden können.

Ein wesentlicher Rat aus unserer Erfahrung: Konsumieren Sie keine Magnesiumpräparate ohne Rücksprache. Die Dosierung muss stets individuell und unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Umstände mit dem behandelnden Arzt vereinbart werden.

Magnesium in der Schwangerschaft – Schlussfolgerung

Magnesium spielt eine wichtige Rolle für eine gesunde Schwangerschaft und hilft Probleme wie Beinkrämpfe vorzubeugen. 

Den richtigen Magnesiumspiegel während der Schwangerschaft zu ermitteln, kann einfach sein. Mit unseren praktischen Ernährungstipps und Selbsthilfe-Ratgebern stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Bedarf mühelos gerecht werden. Es ist sehr wichtig, auf Ihren Körper zu hören wenn etwas nicht in Ordnung sein könnte, und einen Arzt zu fragen, wenn weiterhin Unwohlsein auftritt. Denken Sie daran: Behalten Sie im Hinterkopf – eine optimale Magnesiumversorgung kommt nicht nur Ihnen zugute, sondern unterstützt auch die gesunde Entwicklung Ihres Babys von Anfang an.

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